Markteinführungen von elektronischen Produkten: Electronic Prototyping als Wettbewerbsvorteil

Die Ankündigung im Januar 2024, dass die Kontron AG Mehrheitsaktionär der börsennotierten KATEK SE wird, hat in der Branche für besonderes Aufsehen gesorgt. Im März 2024 wurde die KATEK SE mit allen dazugehörenden Gesellschaften von der Kontron AG übernommen. Mit beflex electronic gewinnt Kontron einen hochspezialisierten Partner für das Electronic Prototyping innerhalb der Gruppe und ergänzt das Leistungsportfolio vor allem im Bereich Prototyping und Neuprodukteinführung für elektronische Baugruppen. 

 

Um uns und unseren Kunden einen Überblick zu verschaffen: Welche Dienstleistungen bietet beflex electronic an? In welchen Branchen ist das Unternehmen tätig?

 

Jens Arnold:      

beflex electronic ist ein EMS-Dienstleister, der sich auf kleine Stückzahlen, insbesondere Electronic Prototyping spezialisiert hat. Wir agieren wie ein Entwicklungspartner, der von der Idee bis zur Serienreife eines Produkts mit mehreren Dienstleistungen unterstützen kann: Layout Design, Obsolescence Management, NPI, Supply Chain, Rapid Prototyping, Kleinserienfertigung und Prüfmittelbau. Seit der Gründung von beflex electronic im Jahr 1999 ist es unser Ziel, Unternehmen aus allen Branchen schnell und hochwertig mit Prototypen zu beliefern. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

 

Warum ist Electronic Prototyping so entscheidend im Entwicklungsprozess?

 

Bernd Lauterwasser:    

Bei einer Neuentwicklung steht das gesamte Projektteam unter enormem Druck, da der Wettbewerb in der Branche nicht schläft. Das fertige Produkt muss schneller als das der Konkurrenz auf den Markt kommen. Unvorhergesehene Ereignisse oder unzureichende Planung können schnell zu Verzögerungen führen. Das Prototyping spielt eine zentrale Rolle, um Ideen und Konzepte frühzeitig und realitätsnah zu überprüfen, bevor ein Produkt gefertigt wird. Die Vorteile sind zahlreich: Zeit und Kosten werden eingespart und die Produktqualität wird von Anfang an verbessert. Die Kommunikation zwischen Dienstleister und Kunde verläuft effektiver, schafft eine gemeinsame Vision für das Projekt und verbessert langfristig die Zusammenarbeit. Zu guter Letzt wird das potenzielle Risiko einer verspäteten Markteinführung minimiert, wodurch beispielsweise Fehlinvestitionen vermieden werden können. 

 

Jens Arnold:                

Unser Ziel ist es, die Time-to-Market, also die Zeit bis zur Markteinführung eines Produkts, zu verkürzen. Dies erreichen wir, indem wir die Anzahl und Dauer der Iterationsschleifen auf ein Minimum reduzieren. Nicht nur unser Rapid Prototyping hilft dabei enorm, sondern auch unsere weiteren Dienstleistungen. Zum Beispiel ermöglicht unser hausinternes Obsolescence Management die Überprüfung der Verfügbarkeit der einzusetzenden Komponenten, um gegebenenfalls direkt Bauteilalternativen zu bestimmen oder schnellstmöglich ein notwendiges Layout-Redesign in die Wege zu leiten. 

 

beflex electronic ist einer von vielen Anbietern im Electronic Prototyping. Was unterscheidet beflex electronic  von den Wettbewerbern?

 

Bernd Lauterwasser:     

Einer der größten Unterschiede von beflex electronic zu anderen Prototypenherstellern ist der umfassende Service über den gesamten Produkteinführungsprozess hinweg. Der Kunde benötigt ein Datenreview? Kein Problem! Nach einem Obsolescence-Check ist eine Layoutänderung notwendig? Das erledigen wir direkt. Zusammengefasst macht die Kombination unseres Leistungsportfolios und unsere Flexibilität den entscheidenden Unterschied.

 

Jens Arnold:                 

Flexibilität ist genau das richtige Stichwort, Bernd! Dank unserer zahlreichen Niederlassungen und unserem exklusiven One-Face-to-the-Customer-Prinzip können wir diese Flexibilität gewährleisten.

 

Eben fiel der Begriff "One-face-to-the-customer-Prinzip". Was bedeutet das genau? Und noch wichtiger: Welche Vorteile bringt es dem Kunden?

 

Jens Arnold:      

In vielen produzierenden Unternehmen wird jeder Prozessschritt eines Projekts von unterschiedlichen Fachabteilungen durchgeführt, was oft zu Verzögerungen und Inflexibilität führt. Bei beflex electronic hingegen gibt es einen kundenspezifischen Projektleiter, der den gesamten Prozess von der Anfrage bis zur Auslieferung und darüber hinaus im After-Sales-Service betreut. Dieses System bietet dem Kunden den Vorteil, dass immer schnell reagiert werden kann. Der Projektleiter kennt die Produkte des Kunden genau, sodass Anforderungen erkannt und Probleme bereits zu Beginn des Projekts behoben werden können.

 

Welche Bedeutung hat das Layout-Design im Prototyping-Prozess?

 

Bernd Lauterwasser:    

Das Layout einer Baugruppe ist entscheidend für die weitere Verarbeitung und Verwendung des Produkts. Meine Aufgabe als Layout Designer ist es, die Layouts der Kunden unter Einhaltung der gängigen Designrichtlinien anzupassen oder neu zu erstellen, sodass die Baugruppe langfristig produziert und verwendet werden kann. Besonders angesichts der Miniaturisierung von Komponenten und der damit verbundenen Komplexität der Baugruppen wird das Layout-Design immer wichtiger. Layouts für elektronische Baugruppen müssen so konzipiert sein, dass die Signalintegrität durch korrekt geführte Leiterbahnen gewährleistet und Störungen minimiert werden. Auch das Wärmemanagement durch die richtige Platzierung der Komponenten auf der Leiterplatte spielt eine große Rolle. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein gut durchdachtes Layout die Voraussetzung für eine nachhaltig funktionsfähige Schaltung ist.

 

Jens Arnold:                  

Je nach Kundenwunsch können auch Aspekte wie die Produzierbarkeit, Testbarkeit, spezifische Qualitätsanforderungen und Kosten berücksichtigt werden, so dass das Layout der Baugruppe am Ende optimal auf eine Serienproduktion ausgelegt werden kann. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann durch Prototyping in Kombination mit Layout-Design und beispielsweise Obsolescence Management die Time-to-Market signifikant verkürzt werden. Das ist es, was wir unter NPI-Prozessen (New Product Introduction) verstehen.

 

Nun haben wir bereits viel über Ihre Dienstleistungen gesprochen. Aber welche Rolle wird die beflex electronic in der Kontron-Gruppe und unter dem Offering-Label Electronics² spielen?

 

Jens Arnold:         

Jede Hardwareentwicklung benötigt früher oder später unsere Dienstleistungen. So verhält es sich, ebenso wie bei unseren Bestandskunden auch bei Kontron, die sowohl kundenspezifische als auch eigene Produkte entwickelt und fertigt. In enger Zusammenarbeit verkürzen wir die Time-to-Market der Kontron-Eigenprodukte und schaffen somit einen Wettbewerbsvorteil. 

 

Unter dem Offering-Label  Electronics² und mit dem Claim „Powerhouse for your Electronics Solutions“ präsentiert Kontron ihr umfassendes Spektrum an Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen sowie innovativen Produkten. Dies bedeutet, dass der Kunde seine Projekte innerhalb der Unternehmensgruppe vom Start bis zum Abschluss führen kann, ohne den Dienstleister wechseln zu müssen. In diesem Verbund aus führenden Elektronik-Dienstleistern spielt beflex electronic eine zentrale Rolle im Entwicklungsprozess der Kunden, die Markt- bzw. Serienreife eines Produkts schneller und effizienter zu erreichen. 

 

Welche Chancen sehen Sie für die beflex electronic in diesem Unternehmensverbund?

 

Jens Arnold:      

Ich sehe eine große Chance darin, neue Expertise im Prototyping für IoT-Projekte aufzubauen und uns dadurch als langfristigen Entwicklungspartner für diese Art von Produkten zu etablieren. 

 

Welche künftigen Herausforderungen zeichnen sich für das Electronic Prototyping ab? Und wie plant beflex electronic, diesen zu begegnen?

 

Jens Arnold:    

Wie Bernd Lauterwasser bereits erwähnte, ist die Miniaturisierung von Komponenten eine der größten Herausforderungen, denen wir sowohl im Layout-Design als auch in der Bestückung von Baugruppen begegnen. Die ständige Verkleinerung der Komponenten, die Kombination mehrerer Technologien auf einem Board und der vielschichtige Aufbau von Leiterplatten führen zu komplexeren Projekten mit spezifischeren Anforderungen. Dafür sind modernste Ausstattung, fachliches Know-how und einwandfreie technische Sauberkeit erforderlich. Mit unseren erfahrenen Mitarbeitern, modernen Maschinenparks und Reinräumen der Klasse 8 in allen beflex-Werken sind wir bestens gerüstet, diese Herausforderungen auch weiterhin zu meistern.

 

Der Geschäftsbereich der beflex electronic ist komplex und spielt eine entscheidende Rolle in der Produktentwicklung. Wo kann man Sie in nächster Zeit persönlich treffen, um sich ausführlich über Ihre Dienstleistungen zu informieren?

 

Jens Arnold:      

Ein persönlicher Austausch ist besonders im Bereich des Electronic Prototyping von großer Bedeutung. So können wir genau verstehen, was unsere Kunden benötigen, und gleichzeitig verdeutlichen, welche Leistungen wir anbieten können. Wir sind stets offen für persönliche Gespräche und freuen uns darauf, Sie bald zu treffen. Wenn Sie auf der embedded world 2025 sind, besuchen Sie uns doch in Halle 3 am Kontron-Stand 3-159. Dort können Sie sich detailliert über unsere Dienstleistungen informieren. Für Termine mit unseren Kollegen vor Ort melden Sie sich gerne über unser Kontaktformular: https://beflex-electronic.com/kontakt/

 

Wir freuen uns auf zahlreiche Besuche und interessante Gespräche!

 

 

 

Jens Arnold ist seit 2017 Managing Director bei der beflex electronic. Mithilfe seiner langjährigen Erfahrung im Elektronikumfeld und seinen fachlichen Grundlagen durch ein Studium im Bereich International Business führt und entwickelt er die beflex electronic als „Spezialisten der kleinen und mittleren Stückzahlen“ in der EMS-Branche weiter. 

 

 

 

Bernd Lauterwasser ist ein äußerst versierter Layout Designer mit über 30 Jahren Erfahrung in der EMS-Branche. Seit Anfang 2022 bringt er seine weitreichende Expertise bei der beflex electronic mit ein, indem er als Head of Layout Design die Kunden dabei unterstützt, deren Leiterplattendesigns EMV-gerecht und IPC-konform umzusetzen oder zu optimieren.

    

 

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