Plastikteile in der Leberwurst, Glassplitter im Gurkenglas, Schmierstoffe oder Keime in der Eiscreme – immer wieder kommt es zu Rückrufen von kontaminierten Lebensmitteln. Verbraucher sind verunsichert, denn eine Fülle von Richtlinien, Verordnungen, Normen und Gesetzen sollen eigentlich ausreichenden Schutz bieten. Sie sind für Verarbeiter und Hersteller von Lebensmitteln sowie pharmazeutischen Erzeugnissen verbindlich, um die Gesundheit der Konsumenten zu garantieren.
Um Gefährdungen durch eine Kontamination von Produkten auszuschließen, müssen die auch die eingesetzten Maschinen, Anlagen und Komponenten entlang der Herstellungskette entsprechend konstruiert und gefertigt werden. Sie sollten zudem unkompliziert zu reinigen und desinfizieren sein. Die gesetzlichen Vorgaben sind für die Hersteller von Geräten, Maschinen und Komponenten eine Herausforderung, denn auch die Visualisierungs-, Steuerungs- und Bedienelemente sind davon betroffen. Sie müssen starke mechanischen Beanspruchung aushalten, beispielsweise Staub oder Wasserdruck, z.B. bei Washdown-Anwendungen.
Abgeschirmt von Staub und Feuchtigkeit
Als Anzeige- und Bedieneinheit für solche anspruchsvollen Umgebungen entwickelte Kontron den Panel PC ‚FlatClient HYG‘ bzw. die Monitor-Variante ‚FlatView HYG‘. Grundlage für die Entwicklung des neuen Human Machine Interface (HMI) sind die EHEDG-Richtlinien (European Hygienic Engineering and Design Group). Die Einheiten sind vollständig gegen Staub und Feuchtigkeit abgekapselt und deshalb prädestiniert für den Einsatz direkt an einer Maschine. Auf der glatten und fugenfreien Display-Oberfläche können sich keine Schmutz- und Nahrungsmittelrückständen festsetzen. Die Reinigung ist deshalb ein Kinderspiel. Das qualifiziert die Industriemonitore und Panel PCs für Anwendungen in allen sensiblen Einsatzbereichen, in denen die Hygiene Top-Priorität hat.
Dazu gehört nicht nur die Lebensmittel- und Pharma-Industrie. Vielmehr sind die Geräte auch für Reinräume in der Halbleiterfertigung, der Optik- und Lasertechnologie, den Biowissenschaften und der Nanotechnologie geeignet. Das robuste Design erlaubt auch den Einsatz in Umgebungen, in denen es so richtig schmutzig werden kann – also direkt neben den Fertigungsmaschinen.
FlatClient HYG – Skalierbarer Panel PC mit IP69K für hygienisch sensible Produktionsumgebungen
Materialeinsatz mit Augenmaß
In sensiblen Umgebungen, wie in der Lebensmittel-, Kosmetik- oder Pharmaindustrie spielen die eingesetzten Materialien eine wichtige Rolle. Die Werkstoffe müssen in der jeweiligen Umgebung problemlos arbeiten ohne Schaden zu nehmen und so möglicherweise das Endprodukt zu kontaminieren. Dass sie Reinigungs- und Desinfektionsmittel vertragen, ist selbstverständlich.
Die neue HMI Serie besteht bewusst aus nur wenigen ausgesuchten Materialien. Dazu gehört rostfreier Stahl der Klasse 1.4301. Der austenitische, säurebeständige 18/10 Cr-Ni-Stahl hat sich in hygienisch sensiblen Fertigungsbereichen vielfach bewährt. Er ist resistent gegen Wasser, Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit, Speisesäuren sowie schwache organische und anorganische Säuren. Die hohe Polierfähigkeit der Materialien resultiert in einer sehr glatten Oberfläche, die sich gut reinigen lässt. Aufgrund der besonders guten Verformbarkeit des verwendeten Stahls gelang es, die Systemgehäuse im Tiefziehverfahren herzustellen. Verschweißungen, die sehr aufwändig sind und möglicherweise eine Angriffsfläche bieten, sind damit obsolet.
Der nach EHEDG-Richtlinien entwickelte Panel PC FlatClient HYG weist eine maximale Schutzklasse von IP69K auf und verfügt über eine fugenlose Display-Oberfläche für beste Reinigbarkeit.
Störungen automatisch erkennen
Die Front mit PCAP Multitouch ist durch innenliegende Verschraubungen mit dem Gehäuse verbunden. Das bruchsichere Frontglas ist entspiegelt, was selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen für eine gute Lesbarkeit sorgt. Der Touchscreen lässt sich individuell an die Einsatzumgebung anpassen, weshalb auch eine Bedienung mit Handschuhen problemlos möglich ist. Legitime Steuereingaben werden automatisch von Störungen, wie etwa dem Aufprall eines Wassertropfens (water drop rejection) oder dem versehentlichen Aufdrücken des Handballens (palm rejection) unterschieden. Das erhöht die Bediensicherheit.
Stör- und Ausfallsicherheit ist in sensiblen Produktionsumgebungen essenziell. Aufgrund ihres modernen Designs konnte bei den neuen HMIs auf rotierende Teile, wie etwa Lüfter zur Luftumwälzung im Gehäuseinneren verzichtet werden. Der Wegfall dieser störanfälligen Komponenten erhöht die Zuverlässigkeit. Effizienz steht auch bei den Systemkomponenten im Vordergrund, weshalb sparsame Prozessoren aus dem Notebookbereich verbaut werden. Aufgrund der direkten und effizienten Wärmeableitung sind die Systemtemperaturen niedrig, was die thermisch bedingte Alterung senkt. Selbst in hygienisch sensiblen Umgebungen ist dadurch ein langfristiger, zuverlässiger Betrieb möglich.
Automatisierung schafft Transparenz
Mit Industrie 4.0- Szenarien, einer papierlosen Fertigung sowie speziell für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie konzipierten Bedieneinheiten eröffnen sich im modernen Produktionsumfeld neue Chancen. Durch die Integration von Leitsystemen können Arbeitspläne und Rezepturen zentral geplant und verwaltet werden. Eine automatisierte, umfassende Prozessdatenerfassung und Auswertung führen zu einer transparenten Produktion, die lückenlos dokumentiert werden kann. Die Softwarelösung FabEagle®LC in Kombination mit dem FlatClient HYG bietet eine homogene Lösung für die umfassende Prozessvisualisierung. FabEagle®LC ist eine modular aufgebaute Leitrechnerlösung für Fertigungslinien. Sie kann vom einzelnen Fertigungsmodul bis zur vollständig verketteten Linie skaliert werden. Die Lösung umfasst zahlreiche konfigurierbare Funktionen. Dazu gehört die Verwaltung der Produktionsvorgaben, die Steuerung der Produktion sowie die Einzelproduktverfolgung, die Erfassung von Produkt- und Maschinendaten, Visualisierung, Berichte sowie die Rückverfolgbarkeit aller am Prozess beteiligten Waren und Produkte.
Mit der Lösung lässt sich in der Fertigung problemlos eine zukunftsorientierte automatisierte Umgebung realisieren. Ein Wechsel von Papier-basierten Checklisten hin zu Leitsystemen und automatisierter Datenerfassung vereinfacht auch die Umsetzung relevanter Anforderungen und Regularien. Im sensiblen Produktionsumfeld der Lebensmittel- und Pharmaindustrie kann das zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor werden.
Setzen Sie in Ihrer Produktionsumgebung robuste Industriemonitore ein? Haben Sie schon Erfahrungen mit Prozessvisualisierung gemacht?
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