Projektreise Simbabwe – Birgit Gstettenbauer

Im November 2022 war ich 14 Tage lang in Simbabwe. Wahrscheinlich fragt ihr euch, wie ich dazu gekommen bin.

 

Aufgrund einer persönlichen Notsituation bin ich mit der STIFTUNG AHAM in Kontakt gekommen. Nachdem ich dort Hilfe erfahren habe, hat mich die Stiftung und die Arbeit, die dort verrichtet wird, mehr und mehr interessiert; dabei ganz besonders die Arbeit mit bedürftigen, vielfach elternlosen Kindern in Simbabwe.

 

Diese Arbeit wird im Rahmen eines Vereins der STIFTUNG AHAM durchgeführt: Kinderhausverein Afrika e.V.

 

Ein Interesse an dieser Arbeit ist stetig gewachsen.

Ich bin dem Verein beigetreten (das darf natürlich jeder?) und habe zunehmend darüber gestaunt, was die Verantwortlichen an Zeit und Kraft investieren, damit diese Arbeit Früchte trägt.

 

Für mich ganz unerwartet wurde ich im Sommer 2022 gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, mitzureisen. Innerlich war ich sofort bereit, wusste jedoch, dass ich alles noch mit meinem Vorgesetzten Dirk Finnemann absprechen muss. Er hat mir spontan Urlaub und auch sein Okay gegeben. Was sich dann in mir abgespielt hat, könnt ihr vielleicht nur ahnen: Werde ich das körperlich, vor allem aber auch seelisch durchstehen, so viel geballtes Elend zu sehen? Und welche Gefahren gehe ich ein? Welche Krankheiten könnte ich mir einholen? Alles in allem: Ich hatte großen Respekt vor dieser Reise, jedoch: das Ja blieb.

 

Dann im November war es endlich soweit. Mein erster Eindruck nach dem sehr langen Flug war recht nüchtern. Es kam mir zunächst vor, als wäre ich irgendwo im Süden Europas. Das war für den Anfang hilfreich, doch mein Eindruck änderte sich dann im Laufe der Zeit drastisch.

 

Mein Aufenthalt war ein ständiges Pendeln zwischen dem Bungalow mit Selbstversorgung, in dem wir drei gelebt haben, und den Standorten unserer Projekte innerhalb der Slumgebiete am Rande der Hauptstadt Harare.

 

Das müsst ihr euch so vorstellen: wir konnten uns dank eines Generators, weil der Strom natürlich die meiste Zeit nicht da ist, duschen, anschließend unseren Kaffee trinken und frühstücken. Um unseren Bungalow herum war eine hohe Mauer, darauf NATO-Draht und ein Tag und Nacht anwesender bezahlter Watchman und zusätzlich abgerichtete Hunde die das Gelände sichern. Jedes Fenster und jede Tür waren mit Eisenstangen abgesichert.

 

Nach unserem Frühstück sind wir aufgebrochen um mit dem gemieteten Auto plus Fahrer aus dem Zentrum Richtung Elendsviertel zu fahren. Kilometer um Kilometer hat sich die Landschaft verändert.

 

Statt der gut behüteten Bungalows und dem äußerst gepflegten Golfplatz waren jetzt zerstreut kleine Häuser zu sehen, von denen man nicht wusste, ob sie baufällig sind oder noch fertig gebaut werden müssen. Auffallend war auch, wie die Müllberge am Straßenrand immer größer wurden.

 

 

Wieder ein paar Kilometer weiter folgten Hütten aus Holz, so wie bei uns kleine Holzschuppen. Mit dem einzigen Unterschied, dass darin ganze Familien wohnen.

 

Und noch einmal weiter weg, stehen dann auf einmal nur noch Plastikverschläge da oder Bretterwände mit einem durchlöcherten Wellblechdach darauf. Alles ohne Fenster, ohne Strom, ohne irgendeine Einrichtung. Eine ärmliche Feuerstelle vor diesen Hütten ist der Ort, wo sich die Menschen versammeln, bevor sie zu sechst oder zu acht oder sogar noch ein paar mehr in so einer Hütte schlafen gehen.

 

Auf diesem Foto rechts könnt ihr so eine Hütte von innen sehen. Darin wohnt ein aidskranker Vater spindeldürr mit seinen drei kleinen Töchtern. Sie bekommen täglich in unser Suppenküche eine warme Mahlzeit.

 

Da war es jetzt das Elend, nicht mehr zu übersehen. In so manchen Bretterverschlag bin ich gar nicht hineingegangen, obwohl uns die Menschen, die darin "hausen", immer sehr herzlich eingeladen haben. Die Enge, das schreiende Elend und die dazugehörenden Gerüche hätten mir den Boden unter den Füßen weggezogen. So bin ich lieber draußen geblieben, während die anderen beiden Frauen Gespräche geführt haben mit diesen Menschen. Ich habe stattdessen Fotos gemacht. Das hat mir erlaubt, nah dran zu sein, aber doch noch aus einem gewissen Abstand hinschauen zu dürfen.

 

 

 

 

Auf dem Foto links seht Ihr Kinder und Jugendliche aus dem Projekt „Blinde Mütter und ihre Kinder“ im Slum Epworth. Gerade haben wir den von Kontron gespendeten Laptop überreicht. Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmals an unsere Firma für die gespendeten Notebooks! Die Neugierde der Kinder ist genau so groß wie die Freude. Im Moment dürfen die Kinder einen Zeichentrickfilm anschauen. Gedacht ist der Laptop aber für die Bearbeitung von schulischen Arbeitsblättern, Recherche und Informationsvermittlung. Die Jugendlichen warten begierig darauf den Umgang mit dem PC zu erlernen. Sie erhoffen sich damit bessere Aussichten auf einen Job.

 

Schulbildung hat in Simbabwe einen ausgesprochen hohen Stellenwert. Aufgrund der extremen Armut – 85% der Erwerbsfähigen sind arbeitslos, über die Hälfte der Bevölkerung ist mangelernährt - können sich nur wenige Eltern die erforderlichen Schulgebühren leisten. Für die ca. 200 Kinder, in den vom Kinderhausverein unterstützen Projekten, werden neben Ernährung, Kleidung, Hygieneartikel auch die Schul- und Ausbildungsgebühren bezahlt. Für diese Kinder erfüllt sich mit der Möglichkeit eine Schule zu besuchen ihr sehnlichster Wunsch. Mit Hilfe von Schulbildung und anschließender handwerklicher Ausbildung haben die Kinder die Chance auf Eigenständigkeit und ein menschenwürdiges Leben.

 

Der gemeinnützige Verein finanziert die Arbeit für die Kinder in Simbabwe ausschließlich durch Spenden.

 

Um ein Beispiel zu nennen: Für ca. 100 USD kann ein Kind ein Jahr zur Schule gehen.

Jede Spende hilft uns zu helfen!

 

Spendenkonto: VR-Bank Isar-Vils IBAN: DE96 7439 2300 0000 1342 87 BIC: GENODEF1VBV.

(Wir sind berechtigt Spendenquittungen auszustellen.)

 

 

Ich werde diese einzigartige Projektreise nie vergessen. Leider können die Fotos das nicht einfangen, was diese Menschen dort wirklich Tag für Tag aushalten.

 

Näheres zu unseren Projekten findet ihr auf folgender Homepage www.aham-stiftung.de/kinderhausverein-afrika.html

 

 

Für Fragen und Gespräche zu dieser Reise stehe ich gerne zur Verfügung!

 

Herzlichen Dank!

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