Der Verkehr und die dafür eingesetzte Technologie verändern sich rasant. Experten sind sich einig: Entwicklungen, die dazu beitragen, den Einsatz autonomer und fahrerloser Autos voranzutreiben, werden auch den Schienenverkehr verändern. Mobile Technologie beispielsweise, spielt für Neuentwicklungen rund um den Schienenverkehr eine immer größere Rolle. Sie lässt bereits während der Fahrt das Einsammeln von Daten in Echtzeit zu und sorgt für deren rasche Verarbeitung. Daraus resultiert ein aktueller Datenaustausch zwischen den eingesetzten Schienenfahrzeugen untereinander sowie mit den Leitstellen oder anderen Kommunikationseinheiten. Auch das Flottenmanagement von Verkehrsbetrieben lässt sich auf diese Weise optimieren. Infolgedessen können Züge bedarfsgerecht eingesetzt und die Taktraten für Züge optimiert werden. Das ermöglicht auf stark frequentierten Strecken eine bessere Steuerung der Verkehrsflüsse. Dadurch wird die Nutzung von Zügen im urbanen Raum deutlich attraktiver, entlastet andere Verkehrswege.
Autonomes Fahren auf vielen Ebenen
Technologien, die heute bereits bei der Entwicklung autonomer und fahrerloser Autos genutzt werden, wirken sich zukünftig in vielen unterschiedlichen verkehrstechnischen Bereichen aus und werden eine transformative Wirkung haben. Bei Kontron haben wir diesen Trend längst erkannt. Seit Jahren arbeiten Tausende von Ingenieuren daran, aus Ideen konkrete Produkte zu machen, die der Verkehrs- und Transportwirtschaft weiterhelfen moderne, zeitgemäße Lösungen zu realisieren. Das wirkt sich letztendlich auch auf unsere Gesellschaft in der Gesamtheit aus. Denn Lösungen und Produkte, die moderne Verkehrskonzepte ermöglichen, leisten einen Beitrag zum Klimaschutz und zu mehr Lebensqualität in den Städten, aber auch auf dem Land.
Embedded-Technologien sind ein wesentliches Schlüsselelement dieser Entwicklung. Sie ermöglichen beispielsweise die Herstellung von Hochleistungs-Computern für das autonome Fahren. Unsere SUSiEtec-Technologie ist ein wichtiger Baustein für das Internet der Dinge (IoT), einem wesentlichen Baustein für das autonome Fahren. Hinzu kommen zeitsensible Netzwerke (TSN), die es den Systemen ermöglichen, sich zu synchronisieren, während sie kommunizieren.
Bahnindustrie adaptiert moderne Technologien
Die Bahnindustrie und deren Nutzer werden von dieser Fülle an Technologien profitieren. Allerdings nur dann, wenn alle Komponenten sauber strukturiert sind und im harmonischen Zusammenspiel funktionieren. Für mich persönlich ist die Eisenbahn immer noch ein sehr konservativer Wirtschaftszweig, der allerdings offen für Innovationen ist, wenn es darum geht, den Bahnkunden neue Services und ein angenehmes Reisen zu ermöglichen. Ich denke dabei an Optionen, wie das Internet in Zügen. Vernetzte Züge verbessern die Erfahrungen der Fahrgäste und bieten ihnen eine höhere Reisequalität. Sie führen aber auch zu effizienteren Abläufen auf Seiten der Betreiber. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Das Internet der Dinge ist ein wesentlicher Treiber für diese Entwicklung, denn es hat in der Bahnindustrie dazu beigetragen, technologische Hürden zu nehmen und Grenzen zu überwinden. Noch vor wenigen Jahren waren die eingesetzten Lösungen rund um den Schienenverkehr proprietär. Selbst bei einem einzigen Bahnanbieter existierten nicht selten mehrere Systeme nebeneinander. Die Nutzung einer gemeinsamen Infrastruktur sowie eine durchgängige Kommunikation waren meist nicht möglich. Hier hat sich die Situation inzwischen dramatisch verändert. Viele Betreiber setzen inzwischen auf eine Netzwerkarchitektur, die sich problemlos mit der Leitstelleninfrastruktur oder anderen Bereichen eines Bahnbetriebs verbinden kann.
Kundenservice wird großgeschrieben
Ein weiteres Beispiel für die rasante Entwicklung bei der Bahn sind Optionen, die das Reisen für die Passagiere optimieren und Services bieten, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren. Hier sind integrierte Kommunikationssysteme ebenso zu nennen, wie Optionen für die Unterhaltung oder der WiFi-Zugang, die Reisenden ein völlig neues Reiseerlebnis auf der Schiene ermöglichen.
Man darf allerdings nicht verhehlen, dass die Einführung von Wi-Fi und einem funktionierenden Internetzugang in Zügen kein Kinderspiel war. Ganz im Gegenteil - die technologischen und betrieblichen Herausforderungen waren groß und es sind einige Jahre vergangen, bis hier ein Niveau erreicht wurde, das für alle Beteiligten akzeptabel war. Heute ist der Einsatz dieser Funktionen eine Selbstverständlichkeit und gehört für den Reisenden auf der Schiene zum Standard.
Analysen für proaktives Handeln
Vom Einsatz modernster Technologie profitieren aber auch diejenigen, die für den reibungslosen Betrieb sorgen, angefangen bei automatisch bereitgestellten Daten für die Wartung des Zuges bis hin zur Analyse von Daten aus verschiedenen Bereichen, die für einen verbesserten Betrieb des Schienenverkehrs sorgen. Proaktives Handeln optimiert in der Bahnindustrie mittlerweile die täglichen Abläufe und führt zu einer deutlich besseren Qualität des Angebots. Damit das in der Praxis funktioniert, kommen Gateway-Produkte der neuesten Generation zum Einsatz, die sich mit drahtlosen Sensoren an Bord des Zuges verbinden und auf diese Weise Daten erfassen und meist sogar in Echtzeit analysieren.
Die nächste Herausforderung ist beispielsweise ein IoT-Gateway mit Deep-Learning-Fähigkeiten. Es kann dabei helfen, neue Servicestrukturen aufzubauen und das Dienstleistungsspektrum im Bahnverkehr weiter auszubauen. Damit wird die Attraktivität von Bahnreisen weiter steigen und mehr Reisende zum Umstieg auf die Schiene animieren.
Fazit
Fakt ist: die Verkehrsstrukturen rund um den Globus stehen auf dem Prüfstand. Die Klimadiskussion, der Verkehrskollaps in den Städten, aber auch die attraktive Anbindung ländlicher Umgebungen sind eine Herausforderung für die Verkehrsplaner in aller Welt. Dabei kann uns die rasante Entwicklung der Technologie helfen. Wir sind mitten in einer neuen industriellen Revolution, die uns eine Reihe von bisher nicht gekannten Lösungen erlaubt. Dazu gehört auch die Entwicklung autonomer Fahrzeuge für die Straße und die Schiene, vielleicht auch irgendwann für die Luftfahrt.
Unsere Industrien, darunter auch die Bahnindustrie, befinden sich mitten in einer dynamischen Entwicklung. Sie ist durch zahlreiche neue Lösungen geprägt, die dank Industrie 4.0 erst möglich wurden. Inzwischen klopft aber bereits Industrie 5.0 an unsere Tür und wird dazu beitragen, weitere attraktive Lösungen zu realisieren und in unsern Alltag zu integrieren. Auf diese Weise lassen sich autonome Lösungen für den Transport von Menschen und Waren zügig vorantreiben. Neue Technologieansätze wie Deep Learning, Software Defined Trains (SDT), ein fortschrittliches Internet der Dinge (IoT), Big Data oder Mobility as a Service (MaaS) sowie noch vieles mehr werden dabei zusammengeführt. Das wird dabei helfen, attraktive Entwürfe für Smart Cities weiter umzusetzen und auch den ländlichen Raum mit in ein modernes Verkehrskonzept einzubinden.
Glauben Sie, dass ein moderner Bahnverkehr dabei hilft, Verkehrsprobleme zu lösen? Wird ein Umstieg auf die Schiene helfen, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern?
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